Ich muß perfekt sein! Sonst...

Deine Überlebensregeln 


„Ich muß arbeitensonst …“
Ich muß immer nett und freundlich sein, sonst …“
Ich darf keine Fehler machen, sonst …“
Ich darf keine Schwäche zeigen, sonst …“
 
Überlebensregeln sind dein inneres Navigationssystem im Leben. Dabei handelt es sich um Sätze wie; "Ich muß immer- sonst" / "Ich darf nicht- sonst" .

Nur wenn ich immer … (Verhalten)
… perfekt bin, besonders gut bin, erfolgreich bin, angepasst bin …  

 und niemals … (Wut)
               … versage, unbequem bin, Schwäche zeige

 bewahre ich mir(Bedürfnis) 
               … Anerkennung, Sicherheit, Freiheit, Lebenslust (was habe ich davon?)

 und ich verhindere (Angst) 
               … Ablehnung, Unsicherheit (welche Angst kann ich vermeiden?)

Diese alten Regeln kannst du heute mit einem Update „einer Prüfung" unterziehen um zu hinterfragen, ob diese Überzeugungen heute noch für dich passend sind. Sie werden von deinen Grundannahmen angetriggert. Dabei handelt es sich um Gedanken wie: „Wenn ich das nicht schaffe, bin ich nicht wertvoll“, "Ich bin dumm", " Ich bin nicht wichtig", "Ich genüge nicht" , "Ich kann niemanden vertrauen", "Ich bin Schuld, wenn es dem anderen schlecht geht" ... etc

Frage dich: aufgrund welcher Erfahrungen hast du diese Grundannahmen entwickelt?
 -------
Deine Grundannahmen waren in deiner Kindheit deine Überlebensstrategie.
Warum?
Um damals, als du klein warst, von Vater / Mutter anerkannt zu werden, um Lob zu erhalten (für gute Noten etc.) um geliebt zu werden, um Aufmerksamkeit zu bekommen...

Werde dir bewusst und erkenne, wann der Automatismus deiner Überlebensregel anspringt? 
Wenn so eine Grundannahme wieder Überhand nimmt, schließe deine Augen, spüre in dich hinein und frage dich: wie alt bin ich da jetzt gerade?

Wichtige Hinweise (Lebenskompass) hierzu sind die sog.: "Somatische Marker" (Stress-Symptome) wie: Schwindel, Druck auf der Brust, Atemprobleme, Tinnitus… die in dieser Krisensituation entstehen können.
Blicke dann zurück und reflektiere, was sich in den letzten Tagen zuvor ereignet hat (deine Stolpersteine).

Gedanken und Gefühle machen sich dann bemerkbar, wenn es in deinem Leben kritisch wird, nämlich dann, wenn sich etwas verändert und zu einer Krise entwickelt. Z.B. im Bereich der Gesundheit, Jobverlust, Sterbefälle geht diese Krise auf die Psyche, da die alten Strategien die wir früher erlernt haben, hier an dieser Stelle nicht mehr weiter helfen.

Hilfreich ist, deine somatische Marker (Stressoren) zu erkennen:
1. Welche Ängste melden sich? Was bekomme ich nicht? Was brauche ich? 
2. überlege dann für dich mögliche Alternativen 
Das Ziel ist es, zu flexiblere, formbaren Lebensregeln, anstatt Überlebensregeln zu kommen.
 
Eine neue mögliche Sichtweise wäre für dich:
Auch wenn ich mal …
               ... meine Meinung sage, Schwäche zeige, nicht perfekt bin …
werde ich merken, dass:
               ... ich trotzdem anerkannt werde, ich mit der Unsicherheit umgehen kann, mein                  Selbstwertgefühl noch vorhanden ist.

Aber Achtung!
Bei einer Veränderung kann deine innere Angst stärker werden, da die alte Überlebensregeln natürlich überleben will! Denn der Satz: "Ich möchte mich neu erfinden", bedeutet wiederum = Angst und ruft deinen inneren Kritiker auf den Plan!
Werde dir aber diese innere Strategie bewusst und erkenne deine Bedürfnisse.
Was wäre denn die Alternative? Eigentlich ist es ein Umstand, der dich depressiv macht.
 
Den inneren Kritiker hast du schon lange in deinem Leben und er hat dir bislang sowas wie Sicherheit gegeben. Wenn du beginnst, ihm etwas entgegen zu setzen, dann fühlt es sich zunächst unvertraut und nicht richtig an.
Wichtig ist, gegen die alte Überlebensregel zu handeln, indem du deine neue Lebensregel kreierst!

Und wenn dir das klar ist, dann handele entgegengesetzt. Frage dich: „welches Verhalten zeige ich immer im Alltag? - Wie kann ich dann entgegengesetzt handeln?
Welchen Nutzen hatte diese Überlebensregel früher (oder bisher) für mich?
Welchen Nutzen hat diese Überlebensregel heute für mich?

Merke ich eigentlich, dass ich etwas anderes will, falle aber in meine alten Muster und das Grundgefühl ist ANGST. "Wer weiß was dann passiert?“

Eine liebevollere/hilfreiche Sichtweise statt deiner alten Grundannahme wäre dann was...?

Ich wünsche dir Mut für deinen neuen Weg!
Mia

Foto: Pixabay.com / Image 

Kommentare